Am 20. Juli 2020 ist in Brüssel von der Kommission für Online-Wirtschaft ein neuer Katalog an Richtlinien veröffentlicht worden. In dieser Richtlinie geht es um die Beziehungen zwischen Online-Plattformen und Händlern wie auch Suchmaschinen. Es wird für mehr Transparenz gesorgt, sodass jeder Unternehmer erfahren kann, nach welche Kriterien er in den Suchmaschinen eingestuft wird. Auch können unfaire Geschäftsbedingungen aufgedeckt werden. APP-Entwicklern wird mehr Kompetenz in der Durchsetzung ihrer Interessen bei Verkauf ihrer Programme gewährt.
Fragt man sich, warum diese Richtlinie erlassen wurde, wird man feststellen, dass die Rolle des Online-Handels stetig am steigen ist. Den neuesten Aufwärtstrend hat man nun wohl gerade in der Corona-Krise des diesjährigen Frühjahrs verzeichnen können. Solange die Lieferdienste fahren, ist der Online-Handel überhaupt kein Problem. Das bedeutet jedoch nicht, dass es im Internet immer fair zwischen den Händlern und den unterschiedlichen Online-Plattformen oder Suchmaschinen zugeht. Bisher ist oftmals das Gegenteil der Fall gewesen.
Wie wir alle wissen, ist es das Ranking in den Suchmaschinen, das für das schnelle Auffinden einer Internetseite verantwortlich ist. Doch nach welche Kriterien in diesem Ranking bewertet wurde, ist erst vor kurzem herausgekommen. Scheinbar sind es nicht nur Algorhythmen, die für die entsprechende Platzierung sorgen. Offensichtlich ist das manuelle Anheben oder Senken der Position eine alltägliche Tätigkeit, ja eine ganz einfache Normalität des Arbeitsalltages. Hierbei wissen wir natürlich genau, dass es nur selten den Mitarbeiter anzukreiden ist, wenn mit diesen Informationen Schindluder getrieben wird. Diese Entscheidungen werden auf anderer Ebene getroffen. Durch die neue Richtlinie jedoch gibt es andere Optionen, sich seine Rechte in dieser Hinsicht zu sichern und im schlimmsten Fall auch eine Beilegung oder gerichtliche Klärung anstreben zu können. Etwas, was bisher nicht ganz einfach gewesen ist.
Der neue Aufschwung des Online-Handels
Wir alle wissen, dass der Online-Handel einem stetigen Aufschwung unterlegen ist. Schließlich wachsen neue Generationen heran, die sich ein Leben ohne das weltweite Internet und den damit verbundenen Online-Handel in allen Bereichen gar nicht mehr wegdenken können. Dies ist ein Wandel, der vielen Menschen noch immer Unbehagen bereitet. Unter anderem entsteht dies, weil eben genau diese Transparenz bisher noch nicht vorhanden gewesen ist. Doch mussten wir in Krisenzeiten wie der aktuellen auch feststellen, dass durch den Online-Handel viele Dinge noch möglich gewesen sind, auf die wir ohne ihn durchaus hätten verzichten müssen. Diese Erkenntnis wird wohl sämtlichen Branchen der Online-Wirtschaft weiteren Aufschwung oder zumindest eine gute Stabilität auf dem aktuellen Niveau bescheren.
Auch haben Unternehmen, kleine wie große, die sich bisher vor einem Online-Auftritt als Händler gesträubt haben, feststellen können, dass der Online-Verkauf, das Führen eines eigenen Online-Shops nicht beißt. Sie konnten feststellen, dass in Zeiten wie diesen der Internet-Shop die einzige Option ist, auf dem Markt präsent zu bleiben. Dies ist sogar für Ein-Mann-Betriebe ein wichtiger Schritt. Dieser kann jedoch viel Mut erfordern. Als niedergelassener Einzelhändler kennt man seine Kunden. Der Schritt in die Online Wirtschaft jedoch wird neue Kunden und damit auch neue Ansprüche an den Händler mit sich bringen. Für den Neuling im Onlinehandel ist es wichtig, das Vertrauen der Kunden nicht nur zu bekommen, sondern zu erhalten. Mit Hilfe der neuen Richtlinie ist dies wesentlich einfacher und vor allem transparenter als davor.
Natürlich wird es eine Weile dauern, bis diese Richtlinie endgültig und vollständig umgesetzt werden können. Auch wenn es sich „nur“ um die gewerblichen Nutzer des Internets ist es dennoch ein großer Arbeitsaufwand, die Kontrolle über die Umsetzung der Richtlinie zu behalten.
Die Zukunft der Online Wirtschaft schafft neue Stellen
Die Ausweitung des Internets in viele Bereiche des täglichen Lebens hat bisher schon viele neue Arbeitsplätze, aber auch Berufe mit sich gebracht. Je weiter die Online Wirtschaft in den Alltag des gewerblichen und privaten Lebens eindringen wird, desto mehr neue Strukturen wird es geben müssen. Die jungen Leute können heute auf verschiedene neue Berufe zugehen, die direkt, zum Teil auch indirekt mit dem Internet, und nur mit dem Internet, zu tun haben. Sie decken die unterschiedlichen Bereiche des Internets ab und ergeben zusammen ein großes Ganzes, an dem sich gewerbliche wie auch private Internetnutzer erfreuen können. Schauen wir uns die wichtigen Berufe der Online Wirtschaft an:
- Der Webdesigner: Er ist für die Entwicklung, die Gestaltung und die Pflege von Webseiten zuständig.
- Der Webmaster: Er ist der Verantwortliche für den Internetauftritt des Unternehmens. Nicht nur der Inhalt der Internetseite, auch eventuelle Verstöße gegen die Richtlinien von Suchmaschinenbetreibern liegen in seinem Verantwortungsbereich.
- Big Data Scientist: Er nutzt Datenanalysen, um die Ziele des Unternehmens zu optimieren.
- Der Data Strategist: Die Messtechniken und dazugehörigen Tools, die zur Erhebung der Daten benötigt werden, werden vom Data Strategist erarbeitet.
- Mobile Developer: Er ist für das Erstellen von APPs zuständig.
- Online Redakteur: Er schreibt Beiträge für Blogs, Online-Magazine, Online-Shops und natürlich auch für die Webseite an sich.
- Content Marketing Manager: Digitale Inhalte werden von ihm bis ins Detail geplant und erstellt.
- Category Manager: Er gestaltet die Warengruppen im Online-Shop.
- Medien Manager: Er ist für die Inhalte, die das Unternehmen preisgeben möchte, um über sich zu informieren und Kunden zu gewinnen, zuständig.
- Mediendesigner: Von ihm werden die Medienprodukte entworfen und gestaltet, die für gewöhnlich online anzusiedeln sind.
- SEO-/SEA-Manager: Er befasst sich mit der Suchmaschinenoptimierung wie auch mit der Suchmaschinenwerbung.
- Der Social Media Manager: Der Auftritt eines Unternehmens in den Sozialen Netzwerken will gut überlegt sein, damit das Unternehmen im bestmöglichen Licht dasteht. Diese Aufgabe übernimmt der Social Media Manager.
Man kann sehen, dass die Aufgabe, eine Internetseite zu betreuen, nicht ganz einfach ist. Je größer das Unternehmen ist, je größer die Zahl der unterschiedlichen, angebotenen Produkte, desto mehr gibt es für die Mitarbeiter zu tun. Kann ein einzelner Mitarbeiter noch die Kontrolle über den Internetauftritt eines kleinen Unternehmens übernehmen, so muss diese Aufgabe bei einem größeren Unternehmen auf mehrere Mitarbeiter aufgeteilt werden. Je größer der Betrieb, desto mehr Menschen werden in diesem Bereich arbeiten. Kein Wunder also, dass bei dem aktuellen Run auf das Internet immer mehr Menschen auf die Berufe des Internets stoßen und sich zudem auch noch damit identifizieren kann.